Chorus Delicti – Der etwas andere Chor
Ein ungewöhnlicher Name: Chorus delicti. Angelehnt ist er an Corpus Delicti – das Beweisstück. Der Chorus delicti gehört zum Polizeichor Bruchsal und bildet das Gegenstück zum traditionellen Männerchor. Sein Repertoire umfasst Popsongs, Musicalstücke, Spirituals und Gospels. Bei öffentlichen Auftritten wirkt sein Elan ansteckend auf das Publikum. Dem Chorus delicti gehören Sängerinnen und Sänger aller Altersgruppen aus Bruchsal, dem Landkreis Karlsruhe und der ganzen Region an. Neueinsteiger sind jederzeit willkommen!
Entstanden ist der Chorus delicti aus der Motivation, neuen Nachwuchs für den Polizeichor Bruchsal zu gewinnen: Einige Mitglieder des Männerchors hatten die Idee, gemeinsam mit Sängerinnen moderne Chorliteratur einzustudieren. Sie nahmen Kontakt mit dem Mandolinenorchester der Naturfreunde Bretten auf, und so ergab sich am 16. Mai 1998 die erste Probe mit dem Musikpädagogen Rigobert Brauch, der auch den Männerchor leitet. Rund 30 Sängerinnen und Sänger fanden sich dazu ein, und weil es ihnen auf Anhieb viel Freude machte, beschlossen sie, sich fortan regelmäßig zu treffen.
Der Chorus delicti tritt in der Region, in ganz Deutschland und im Ausland auf. Zu den Highlights gehören gemeinsame Konzerte mit dem Männerchor in Bruchsal und Umgebung sowie Konzertreisen unter anderem nach Mallorca, Berlin, Dresden, Würzburg und München. Bei Benefizkonzerten setzt der Chor Signale für soziales Engagement und die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen. Ein besonderes Anliegen ist ihm auch die Pflege der Beziehungen zu Bruchsals Partnerstädten: So reiste der Chorus delicti bereits nach Volterra/Italien, Sainte-Ménehould/Frankreich und Cwmbrân/ Großbritannien.
Musikalische Begegnung in Köln
Jedes zweite Jahr geht der chorus delicti des Polizeichors Bruchsal auf eine Konzertreise, um den musikalischen und menschlichen Austausch zu pflegen. Dieses Mal brachte ein Bus den gemischten Pop- und Gospelchor mit seinem Dirigenten Rigobert Brauch nach Köln, wo gleich zwei Auftritte auf dem dicht gepackten Programm standen. Im Dom begleitete der Chor ein Mittagsgebet mit Gospels wie „All My Trials“ und „Ride the Chariot“. Viele Besucher der gotischen Kathedrale freuten sich über die Gelegenheit zum Zuhören und Innehalten.
In der Trinitatiskirche wirkte der chorus delicti bei einem vom PolizeiFrauenChor Köln unter der Gesamtleitung von Mariano Galussio ausgerichteten Konzert mit. Das Spektrum der dargebotenen Stücke reichte von „Dirait-on“, der Vertonung eines Gedichts aus Rilkes französischem Zyklus „Les Roses“ von Morten Lauridsen, bis hin zum James-Bond-Titelsong „Skyfall“ von Adele. Alois Hirsch begleitete den Chor einfühlsam am Klavier, und Perkussionist Martin Berg wob in das eine oder andere Stück besondere Effekte ein. Höhepunkt des Konzerts war der von chorus delicti und PolizeiFrauenChor gemeinsam vorgetragene Song „You’ve Got a Friend“ von Carole King. Obwohl die beiden Chöre nur wenig Zeit zum gemeinsamen Proben gehabt hatten, gelang die musikalische Begegnung ausgezeichnet. Überdies diente das Konzert einem guten Zweck: Der Reinerlös war für Stadtteilmütter und -väter in Köln-Meschenich bestimmt.
Sibylle Orgeldinger

Foto: Thomas Kellner