Städtepartnerschaft aus Dornröschenschlaf erwacht
Amtsblatt Bruchsal

01/12/2024

Aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst wurde die Städtepartnerschaft zwischen Bruchsal und Cwmbran im Rahmen der Reise einer bunt gemischten Bruchsaler Gruppe in die walisische Partnerstadt Anfang November. Anlässlich des 45-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft und des 75. Geburtstages der Stadt Cwmbran machten sich die Bruchsaler auf den Weg in die Grafschaft Gwent im Südosten von Wales. Angeführt wurde die Delegation von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, die von Raphaela Ganter, der stellv. Hauptamtsleiterin, sowie der Städtepartnerschaftsbeauftragten Annette Mandel begleitet wurde. Den Kern der Reisegruppe bildeten die Sängerinnen und Sänger des Bruchsaler Polizeichors Chorus Delicti, begleitet von Mitgliedern des Freundeskreises Cwmbran mit Bernd Fibinger als Vorsitzendem.

Mit seinen beeindruckenden und berührenden Auftritten verzauberte der Chor die Zuhörer und trug damit maßgeblich zum sensationellen Erfolg der Reise bei. Dem Chor unter Leitung von Dirigent Rigobert Brauch gelang es mit einem Mix aus nachdenklich stimmenden, aber auch hoffnungsfrohen Liedern die Herzen der walisischen Konzertbesucher zu erobern.

Vom melancholischen „I‘m dreaming of home“ mit dem atemberaubenden Sopransolo von Andrea Brauch bis zum Popsong „One moment in time“ zog der Polizeichor alle Register seines Könnens. Mit seiner Aussage, dass man alle Widerstände überwinden kann, spiegelt gerade der letztgenannte Song die Situation zwischen den beiden Partnerstädten wider, deren Beziehung über viele Jahre eingeschlafen und durch Brexit und Corona Pandemie de facto zum Stillstand gekommen war.

Im Zusammenspiel mit dem Polizeichor trugen sowohl der Harmonize Choir mit seinen wirkungsvollen und pfiffigen Beiträgen als auch der traditionelle Croesyceiliog Male Choir gleichermaßen zum Neustart der Städtepartnerschaft bei.

Gänsehautfeeling überkam die Besucher als die Chöre gemeinsam die Deutsche und die Walisische Nationalhymnen anstimmten. Textsicher sangen die Bruchsaler die Walisische Hymne mit, um dann mit großem Applaus verabschiedet zu werden.

Nicht zuletzt ist es unserem sympathischen Chor zu verdanken, dass die Städtepartnerschaft nicht nur per Unterschrift von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick und ihrem walisischen Pendant Chris Morgan neu besiegelt wurde; der Polizeichor hauchte der Partnerschaft mit seinem „kiss of life“ auf emotionaler Ebene neues Leben ein.

Nach einer 18stündigen Busfahrt erreichte die Bruchsaler Reisegruppe die walisische Partnerstadt Cwmbran. Untergebracht waren die Teilnehmenden teils im Hotel, teils bei Gastfamilien. Die Bruchsaler erwartete ein buntes Programm, welches im Vorfeld in Zusammenarbeit von Veronika Crick, Bernd Schestag, Chris Morgan und federführend von Annette Mandel erstellt wurde. Neben den Chorkonzerten, über die bereits im ersten Teil berichtet wurde, war eine Besichtigung des Folk Museum in St. Fagans geplant, das den Besucher in die Geschichte walisischen Lebens zurückversetzt. In typisch englisches Flair tauchten die Reisenden bei ihrem Tagesausflug nach Bath mit seiner beeindruckenden georgianischen Architektur. Für einige ging es zum UNESCO Weltkulturerbe in Blaenavon. Es erzählt die Geschichte von Kohlebergbau und Stahlindustrie in Wales. Wertvolle Begegnungen ergaben sich nach den Konzerten im Rahmen von abendlichen Buffets mit anschließenden obligatorischen Besuchen in typisch britischen Pubs bei einem Pint of Beer. Ein besonderes Highlight der Reise war die Enthüllung einer Gedenkplakette anlässlich des 75jährigen Stadtjubiläums der Stadt Cwmbran und des 45jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft auf dem Gwent Square im Cwmbran Shopping Center mit 170 Geschäften. Es sprachen Chris Morgan, Chair of Cwmbran Community Council, Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, Steward Matthews, Chair of Croesyceiliog and Llanyrafon Community Council, und Nick Thomas-Symonds als Member of Parliament für den für Cwmbran zuständigen Verwaltungsbezirk Torfaen. Besonders begrüßt wurde Lord Paul Murphy of Torfaen, ehem. Staatsminister für Nordirland. Feierlich umrahmt wurde dieses Ereignis von unserem Polizeichor Chorus Delicti. Selbstredend wurden auch Gastgeschenke ausgetauscht, darunter der preisgekrönte Penderyn Whisky. Kleine Kostproben können schon bald in unserer Touristeninformation, H7 in der Hoheneggerstr. erworben werden. Nach dem erfolgreichen Besuch in Cwmbran besteht die berechtigte Hoffnung, dass die am 3. Okt. 1979 begründete Städtepartnerschaft auch in Zukunft fortgesetzt wird. Dafür sprechen viele neue Freundschaften und zahlreiche Ideen für zukünftige Begegnungen sowie der bereits schon fest vereinbarte Gegenbesuch des Harmonize Choir in 2025. Die Mission, die Partnerschaft aus dem Dornröschenschlaf wachzuküssen, wurde mehr als erfüllt – Mission accomplished!

HJB/KL

Amtsblatt Nr. 24 – Konzert des chorus delicti

13/06/2024

Amtsblatt Nr. 24 – Konzert des chorus delicti

Wenn man Standing Ovations steigern könnte, die Besucher des Konzertes von chorus delicti und dessen Gastchören hätten es getan. In der bis zum letzten Platz besetzten Kirche St. Paul in Bruchsal erlebten die Besucher ein Konzert, wie man es nur selten hören kann. Der chorus delicti, der gemischte Chor des Polizeichor Bruchsal, hatte im Rahmen des siebten Internationalen Chorfestival Baden zum Konzert eingeladen. Schon die ersten Liedvorträge des chorus delicti riefen Begeisterungsstürme hervor. Sicher vom Dirigenten Rigobert Brauch geführt, erklangen Titel wie „One candle“ von Andy Beck oder „Dirait-on“ von M. Lauridsen. Der Schlusstitel „Sing a song“ riss dann die Zuhörer von den Sitzen.

Aus Belgien kam der erste Gastchor: die Frauen des „Dameskoor Aimèe Thonon“. Mit gutem Gefühl trugen sie so unterschiedliche Stücke wie „Pie Jesu“ von Andrew Lloyd Webber und „How beautiful are the feed“ von G. F. Händel vor. Die „Herrenstimmen des Boys Choir aus Lucerne“ traten als Nächstes auf: 20 junge Männer verzauberten das Publikum mit toll arrangierten und selbstbewusst vorgetragenen Werken von John Leavitt aus der Missa Festiva und einem Medley aus der „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Der Saal stand geschlossen auf zu Standing Ovations.

Als Schlusspunkt kam dann der Chor „Bangkok Voices“ auf die Bühne. Dies ist der Topchor des diesjährigen Badischen Chorfestival, ein
gemischter Chor der Extraklasse. Von „Ehre sei Gott in der Höhe“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy bis zum launig vorgetragenen „Mein kleiner grüner Kaktus“ reichte ihr Repertoire. Selbst zwischen den Darbietungen gab es spontane Standing Ovations. Der Chor bedankte sich mit einem traditionellen thailändischen Song als Zugabe. An diesem Abend gab es sicherlich niemand, der nicht beschwingt und fröhlich nach Hause ging.

Text: Ph.Hähnel